Kinderkardiologie

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum umfasst die gesamte ambulante Diagnostik sowie prä- und postoperative kardiologische Betreuung von Neugeborenen, Säuglingen, Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Herzfehlern und erworbenen Herzerkrankungen. 

Darüber hinaus behandeln wir alle kardiologischen Fragestellungen wie Abklärungen von Herzgeräuschen, Herzrhythmusstörungen, unklaren Ohnmachtsanfällen, Brustschmerzen und Bluthochdruck im gesamten Kindesalter.

Bei etwa 1% aller Neugeborenen findet sich ein angeborener Herzfehler. Fällt innerhalb der ersten Lebenswochen oder im frühen Säuglingsalter bei der körperlichen Untersuchung ein Herzgeräusch auf, ist eine kardiologische Untersuchung des Herzens indiziert. Standardmässig erfolgt neben der körperlichen Untersuchung des Patienten die Durchführung eines EKG’s (Elektrokardiogramm) und die Durchführung eines Ultraschalls des Herzen (Echokardiographie).

Bei vielen gesunden und altersgerecht entwickelten Kindern wird im Rahmen eines Infektes oder bei einer Routineuntersuchung ein Herzgeräusch festgestellt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein harmloses Strömungsgeräusch. Je nach Befund ist jedoch eine kardiologische Untersuchung indiziert. Zeigt sich eine erworbene oder angeborene Veränderung am Herz, werden die Befunde im Anschluss an die Untersuchung mit dem Patienten und den Angehörigen angeschaut und das weitere Vorgehen besprochen.

 

Vor und nach einem operativen Eingriff am Herzen sind kardiologische Untersuchungen erforderlich welche ambulant in unserer Praxis durchgeführt werden können. Untersuchungsmethode und Häufigkeit der Untersuchungen hängen von der Art des Herzfehlers und der klinischen Entwicklung des Kindes ab.

 

Auch Herzrhythmusstörungen können bereits im Kindesalter auftreten. Manchmal bemerken die Eltern oder bereits die kleinen Patienten einen unregelmässigen oder sehr schnellen Herzschlag. Bei schweren Herzrhythmusstörungen können sogar ungeklärte Bewusstlosigkeit (Synkope) oder Schmerzen in der Brustregion, insbesondere bei Belastung, auftreten. Hier ist eine dringliche kinderkardiologische Untersuchung notwendig. Diese beinhaltet je nach Symptomatik eine körperliche Untersuchung, Ultraschall des Herzen, EKG, Langzeit EKG, eventuell Belastungstest (Ergometrie) und ggf. das Aushändigen eines Event-Rekorders.

 

Kardiologische Fragen stellen sich auch im Zusammenhang mit intensiver sportlicher Aktivität. Hier machen sogenannte Sporttauglichkeitsuntersuchungen Sinn. 

 

Auch eine Screeninguntersuchung bei Auftreten familiär gehäufter Herzerkrankungen (z. B. bikuspide Aortenklappe, Kardiomyopathien) gehört zu unserem Spektrum.

 

Schliesslich kann eine Herzbeteiligung im Rahmen anderer Erkrankungen (Stoffwechsel-, Bindegewebs- und rheumatische Erkrankungen, sowie genetische Syndrome), aber auch nach Chemotherapie auftreten.

 

In der Kinderarztpraxis mit Herz haben Sie das gesamte Spektrum der diagnostischen Möglichkeiten der ambulanten Kinderkardiologie zur Verfügung. Zudem besteht ein direkter Kontakt mit dem Zentrum für angeborene Herzfehler am Inselspital in Bern, damit im Falle der Notwendigkeit weiterer Abklärungen, diese zeitnah durchgeführt werden können.

Elektrokardiogramm

Die Elektrokardiographie (EKG) stellt die elektrische Aktivität des Herzens graphisch dar. Hierbei können Rhythmusstörungen festgestellt und klassifiziert werden. Die Untersuchung gibt Hinweise auf Volumen- oder Druckbelastung, wie auch Perfusionsstörungen des Herzens. Zu jeder kompletten Herzuntersuchung gehört die Aufzeichnung eines EKG’s dazu. Hierbei liegt das Kind auf einer Liege, die Elektroden werden an 10 verschiedenen Positionen des Körpers befestigt. Für die Dokumentation ist eine kurze, möglichst bewegungsfreie Phase erforderlich. 

Herzultraschall (Echokardiographie)

Die Echokardiographie erfolgt heute mit hochmodernen Ultraschallgeräten. Mit unterschiedlichen Schallköpfen ist die Darstellung von Herzhöhlen, Herzmuskel und Herzklappen möglich. Es kann die Wandbewegung und Funktion des Herzmuskels und der Herzklappen beurteilt werden. Im Farbdoppler werden Flussprofile erstellt. Diese Untersuchung ist von großer Bedeutung für die Diagnose angeborener und erworbener Herzerkrankungen und zudem unerlässlich zur Verlaufsbeobachtung vor und nach Operationen angeborener Herzfehler oder nach interventionellen Eingriffen am Herzen. Die Untersuchung wird wenn möglich in liegender Position durchgeführt. Bei ängstlichen Kindern manchmal auch auf dem Schoss der Kindeseltern.

Spiro- / Ergometrie

Mittels der Ergometrie (wenn notwendig Spiroergometrie) machen wir einen körperlichen Belastungstest, welchen wir in unserer Praxis mit einem speziellen Fahrradergometer für Kinder durchführen. Ab dem Alter von 4 Jahren kann unter steigender Belastung synchron EKG, Blutdruck und wenn notwendig mittels Spiroergometrie zusätzlich die Atemarbeit beurteilt werden. Hierfür werden Elektroden am Körper befestigt und eine Blutdruckmanschette am Oberarm angelegt. Bei der Spiroergometrie installiert man zusätzlich eine Maske, die der Maske eines Kampfpiloten ähnlich sieht. Die Beurteilung der Atemarbeit gibt einerseits Hinweise auf eine ursächliche Problematik bei der Atemarbeit und erlaubt andererseits die objektive Erfassung der maximalen Belastung des Patienten. Bei der Untersuchung auf dem fest stehenden Fahrrad werden Herzfrequenz, Blutdruck und Atemarbeit «live» beurteilt während der Patient bis an seine körperliche Leistungslimite "pedalen" muss. 

24 Stunden Blutdruckmessung

Die Messung des Ruhe-Blutdruckes ist in der Kinderkardiologie von grosser Bedeutung. In Einzelfällen ist es notwendig, den Blutdruck gar über 24 Stunden aufzuzeichnen. Dies erfolgt durch Anlage einer Manschette am rechten Oberarm, die durch einen schmalen Verbindungsschlauch mit einem Messgerät von der Grösse eines Mobiltelefons verbunden wird. Dieses kann am Gürtel oder um den Hals getragen werden. Die Registrierung erfolgt über 24 Stunden, die Einzelmessungen erfolgen zumeist in halbstündlichen Abständen.

24 Stunden EKG

Manchmal ist die Aufzeichnung eines EKG’s über 24 Stunden notwendig. Dieses nennt man Langzeit EKG oder Holter EKG. Die Untersuchung ist hilfreich zur Entdeckung oder Beurteilung einer vorliegenden Herzrhythmusstörung. Man kann damit auch die Herzfrequenzvariabilität beurteilen. Hierfür werden 4 Klebeelektroden am Körper befestigt und mit einem Aufnahmegerät verbunden, welches der Patient wie ein Mobiltelefon am Körper trägt.